welsch

welsch
wẹlsch 〈Adj.〉
1. den französischsprachigen Teil der Schweiz betreffend, aus diesem Teil stammend, dazu gehörend
2. 〈veraltet〉 aus Welschland (Italien, Spanien od. Frankreich) stammend
● \welsche Haube 〈Arch.〉 doppelt glockenförmig geschweifte Turmhaube [<mhd. wälhisch, wel(hi)sch „romanisch, französisch, italienisch“ <ahd. wal(a)hisc „romanisch“ <lat. Volcae = germ. *Walhos, ein keltischer Stammesname]

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wẹlsch <Adj.> [mhd. welsch, walhisch, ahd. wal(a)hisc = romanisch, urspr. Bez. für den kelt. Stamm der Volcae]:
1. (schweiz.) zum Französisch sprechenden Teil der Schweiz gehörend; welschschweizerisch:
die -e Schweiz;
die -en Kantone, Zeitungen;
die Schweizer -er Zunge;
<subst.:> sie stammt aus dem Welschen (aus der französischsprachigen Schweiz).
2. (veraltend abwertend) fremdländisch, bes. romanisch, südländisch:
-e Sitten.

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Wẹlsch,
 
Maximilian von, Baumeister, getauft Kronach 23. 2. 1671, ✝ Mainz 15. 10. 1745; einer der bedeutendsten Vertreter des fränkisch-rheinischen Barock. Er nahm Anregungen von F. Mansart, F. Borromini und J. B. Fischer von Erlach auf. Welsch war zunächst kaiserlicher Festungsbaumeister, 1704-29 als kurmainzischer und bambergischer Baudirektor im Dienst des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn an den Planungsarbeiten für die Würzburger Residenz, die Schönbornkapelle des Würzburger Doms und die Schlösser zu Pommersfelden (Marstall 1714-17) und Bruchsal maßgeblich beteiligt. Nach seinen Plänen wurden ferner die Orangerie in Fulda (1722-25) und die Abteikirche in Amorbach (1742-47) erbaut. Welsch entwarf auch Altäre (Hochaltar der ehemaligen Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg in Ellwangen/Jagst, 1710-13) sowie zahlreiche Park-, Garten- und Festungsanlagen.
 
 
F. Arens: M. v. W. 1671-1745 (1986).

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wẹlsch <Adj.> [mhd. welsch, walhisch, ahd. wal(a)hisc = romanisch, urspr. Bez. auf den kelt. Stamm der Volcae]: 1. (schweiz.) zum Französisch sprechenden Teil der Schweiz gehörend; welschschweizerisch: die -e Schweiz; die -en Kantone, Zeitungen; das -e Fernsehen; die Schweizer -er Zunge; <subst.:> sie stammt aus dem Welschen (aus der französischsprachigen Schweiz). 2. a) (veraltet) romanisch, bes. französisch, italienisch: -e Nüsse (veraltet; Walnüsse); ∙ In seinen Reden kocht der feurige -e (italienische) Wein, den ich damals von Rom mitgebracht hatte (Novalis, Heinrich 14); b) (veraltend abwertend) fremdländisch, bes. romanisch, südländisch: -e Sitten; In Deutschland ist Fußball sehr jung. In seiner hiesigen Metropole Dortmund etwa war es ein ... Pfarrer, der den Jungs seiner »Männersolidarität« den ruppigen -en Proletensport untersagen wollte (Woche 7. 11. 97, 25); Cäsar überwand die ihm angeborene Aversion gegen -e Unmoral und begab sich in das zweifelhafte Etablissement am Montmartre (K. Mann, Mephisto 341).

Universal-Lexikon. 2012.

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